Der Blick nach dem Umzug

D
Ken­nen Sie das auch? Sie zie­hen um, in eine neue Gegend mit neu­en Men­schen. Bei dem einen weiß man gleich, die­ser ist zu mei­den und mit dem ande­ren … Nun lang­sam wird die Bau­stel­le hin­ter unse­rem Haus ansehn­li­cher und gewinnt an Struk­tur, wie es auf dem Modell vom Archi­tek­ten aus­sieht. Bau­stel­le? Ja, denn die Woh­nun­gen, in der es uns in eine im Febru­ar ver­schla­gen hat, sind alles Neu­be­zü­ge, man ist also der ers­te, der die­se vier Wän­de gestal­ten und mit Leben fül­len darf.

Mehr und mehr gehen auch in den ande­ren Woh­nung die Lich­ter an, es wer­den ver­mehrt die Außen­ja­lou­sien am Abend in den ver­schie­dens­ten Eta­gen run­ter gefah­ren. Wir sind nicht mehr allein und dann sieht man sei­ne Nach­barn, wie sie in der Son­ne ihre Stüh­le raus holen und man erkennt ihn, ja genau den, bei dem man das Gefühl hat: Man­che Men­schen ver­fol­gen einen. Es ist genau die­ser, den man beim Ver­ein ken­nen gelernt hat, man moch­te ihn nicht, wie es manch­mal auch beim Arbeits­kol­le­gen ist, doch man hat die Ahnung, die­ser sieht es. Man fragt sich, ob man denn nun nach drau­ßen tre­ten darf, ohne gezwun­gen zu wer­den “Hal­lo” zu sagen, ohne gezwun­gen zu wer­den, sich im Small­talk zu üben. Man will doch eigent­lich nur sei­ne Ruhe und nur die Bezie­hun­gen pfle­gen, wel­che man mag, die einen im Leben irgend­wie wei­ter bringen.

Aber nichts da, man­che Bezie­hun­gen im Leben unter­lie­gen einem Muss, sie bestehen, ohne dass man sie been­den kann. Man kann sie unter­bre­chen, ja das geht, doch dann trifft man sich wie­der an ande­rer Stel­le, einem ande­ren Ort und man muss sich ernst­haft fra­gen: “Was steckt dahin­ter?” Nichts, das ist wie mit den Armei­sen auf der Ter­ras­se, wie mit den Wes­pen nach­mit­tags bei Kuchen und Kaf­fee auf dem Bal­kon. Sie gehö­ren ein­fach dazu.

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by dirkstr

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