Die Magensonde und das Überleben

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Sie ken­nen doch sicher­lich auch die Aus­sa­ge, dass die Magen­son­de eine lebens­ver­län­gern­de Maß­nah­me sei. Dies ist viel­leicht rich­tig bei Men­schen, die nicht Schlu­cken oder über den Mund nur unzu­rei­chend Nah­rung auf sich neh­men kön­nen. Sie wür­den sonst ein­fach ver­hun­gern. Ich wür­de es nicht als lebens­ver­län­gern­de Maß­nah­me sehen, son­dern als lebens­not­wen­di­ge. Aber da wären wir wie­der bei Defi­ni­tio­nen, auf die ich gar nicht ein­ge­hen möch­te, son­dern nur einen Satz zitie­ren im Zusam­men­hang mit Demenzerkrankten:

„Stu­di­en kamen zu dem Ergeb­nis, dass durch Magen­son­den weder das Über­le­ben der Pati­en­ten ver­län­gert noch die Gefahr des Wund­lie­gens ver­rin­gert wird. Die Zeit, die ein­ge­spart wird, weil Pati­en­ten nicht mehr gefüt­tert wer­den, dient offen­bar nicht dazu, ihnen mehr Bewe­gung zu ver­schaf­fen. Auch das Risi­ko einer Aspi­ra­ti­ons­pneu­mo­nie wird erstaun­li­cher­wei­se nicht gerin­ger.“ aus: 11.02.10: Son­den­er­näh­rung ist für Demenz­kran­ke nach­tei­lig. Biblio­med — News (1)


Es geht um den Ein­satz einer Magen­son­de, um den Pfle­gen­den im sta­tio­nä­ren Bereich Zeit zu spa­ren. Es wird aber in dem kur­zen Arti­kel deut­lich, dass dies eine Erspar­nis ist, die zu Las­ten der Pfle­ge­be­dürf­ti­gen geht.

Zeit spa­ren — dies macht eine Magen­son­de auch bei Kin­dern mit mehr­fa­cher Behin­de­rung. Aber sie ent­las­tet auch den All­tag für die Eltern, da so Frei­räu­me ent­ste­hen für ande­re Akti­vi­tä­ten mit den Kind und Druck genom­men wird, so und so vie­le Kalo­rien heu­te füt­tern zu müs­sen. Sind die Kin­dern, dann bekom­men sie häu­fig noch mehr Pro­ble­me mit dem Essen und dem Trin­ken. Und durch den Ein­satz einer Magen­son­de kann sogar vor einem Kli­nik­auf­ent­halt geschützt werden.

Wenn ein Mensch eine Magen­son­de braucht, so heißt es ja noch lan­ge nicht, er bekommt nichts mehr über den Mund gefüt­tert. Dies kann man und soll­te man bei­be­hal­ten, da so auch der Magen-Darm-Trakt in Bewe­gung gebracht und man dem Betrof­fe­nen auch wich­ti­ge Sin­nes­rei­se gibb, die die Lebens­qua­li­tät berei­chern kön­nen. Das Füt­tern ist hier eben ent­spann­ter, weil man dann die lebens­not­wen­di­gen Kalo­rien und die Flüs­sig­keit über die Son­de geben kann

(1) Link defekt: www​.biblio​med​.de/​c​p​s​/​r​d​e​/​x​c​h​g​/​b​i​b​l​i​o​m​e​d​/​h​s​.​x​s​l​/​9​0​_​1​7​7​8​4​.​htm . Abruf 15.7.2012

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by dirkstr

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