Gute Pflege, guter Lohn und die Pflegenot

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Gute Pfle­ge möch­te gut ent­lohnt wer­den. Eine Losung, die beim Fach­kräf­te­man­gel auf dem Pfle­ge­markt logisch sein soll­te. Wenn Fach­kräf­te gebraucht wer­den und die­se unzu­rei­chend gefun­den wer­den, steigt deren Wert und somit dürf­te ihnen ein höhe­res Gehalt als bis­her sowie bes­se­re sozia­le Leis­tun­gen zu ste­hen vom Arbeitgeber.

Auch wenn Pfle­ge­diens­te, Kran­ken­häu­ser oder Pfle­ge­hei­me dies erken­nen, ist denen wie­der­um die Hand zum Han­deln gebun­den. Wer einen guten Lohn zah­len möch­te, muss ent­spre­chen­de Ein­nah­men haben. Ein­nah­men, die auch gebraucht wer­den, um das ein­ge­stell­te Per­so­nal gut zu schu­len und wei­ter zu bil­den, eine For­de­rung von der Bun­des­ar­beits­mi­nis­te­rin Ursu­la von der Ley­en (CDU). Der For­de­rung stim­me ich zu, genau­so den Punkt fami­li­en­freund­li­che Arbeitsplätze.

Alles The­men, die mit einer guten Finan­zie­rung der Pfle­ge durch­führ­bar sind. Fami­li­en­freund­lich könn­te zum Bei­spiel die Schaf­fung von Betriebs­kin­der­gär­ten sein. Gute Finan­zie­rung — wer soll das bezah­len? Die Kran­ken- und Pfle­ge­kas­sen müs­sen mit knap­pen Finanz­mit­teln arbei­ten, den Kom­mu­nen mit ihren Sozi­al­äm­tern gehe es auch nicht besser.

Heißt dies dann gute Pfle­ge, guter Lohn und wir wis­sen nicht, wie wir es finanzieren? 

Herr Rös­ler mei­ne auch:

„ wer her­vor­ra­gen­de Fach­kräf­te haben wol­le, müs­se auch bereit sein, sie her­vor­ra­gend zu bezah­len.“ aus Pfle­ge: Minis­ter für attrak­ti­ve­re Arbeits­plät­ze . epd-sozi­al. 13.12.2010

Und wie sieht die Finan­zie­rung aus, legt der Bund für die Pfle­ge­kräf­te etwas oben­drauf pro geleis­te­te Pfle­ge­stun­de und dies nicht nur als ein kurz­fris­ti­ges Pro­gramm? Wohl kaum, zumin­dest höre oder lese ich davon nichts.

Beden­ke: Wir sind im Pfle­ge­not­stand mit­ten­drin. Wem klar wer­den wür­de, wo eigent­lich über­all mit Pfle­ge­kräf­ten gespart wird, wür­de deut­lich wer­den, die Belas­tung der Kos­ten­trä­ger wäre eigent­lich um ein gutes Höher, wenn Pfle­ge­per­so­nal dem Bedarf ange­passt ein­ge­stellt sei.

Ein aktu­el­les Bei­spiel ist die Peti­ti­on „Kran­ken­haus­we­sen — Ver­pflich­ten­der Per­so­nal­schlüs­sel für Pfle­ge­per­so­nal“ oder das ande­re Bei­spiel fin­det sich in „Ohne die Ille­ga­len funk­tio­niert Pfle­ge kaum noch“ und heu­te fand ich das drit­te Bei­spiel, wo mir heu­te ein Ret­tungs­as­sis­tent vom Fahr­dienst berich­tet, dass sie mehr­fa­che Ein­sät­ze haben, bei dem sie zu Pati­en­ten absau­gen fah­ren müssen.

Sie kom­men aus der häus­li­chen Kran­ken­pfle­ge und stau­nen viel­leicht: Der Ret­tungs­dienst fährt absau­gen vom Tra­che­al­se­kret. Ja, die Zuge­hö­ri­gen rufen an wenn der Bedarf besteht und dann kommt der Ret­tungs­dienst, wohl auch mehr­fach pro Nacht. Blöd ist nur, wenn der Ret­tungs­wa­gen dann irgend­wo ste­cken bleibt oder gera­de bei einem ande­ren Ein­satz gebraucht wird. Wenn nicht tra­che­al abge­saugt wird, bedeu­tet dies, der Pati­ent erstickt und somit ist dies eine Ver­sor­gungs­si­tua­ti­on, wo ein Pfle­ge­dienst gebraucht wird.

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by dirkstr

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