Pflegenotstand, Pflegefachkraft und Arbeitsbedingung

Pflegenot­stand — ein The­ma für uns Eltern, welche auf Pflege­fach­per­son­al angewiesen sind. Da ist egal ob es sich dabei um die Ver­sorgung durch einen Kinderkrankenpflege­di­enst han­delt oder die spezial­isierte Behand­lungspflege über das Arbeit­ge­ber­mod­ell organ­isiert wird. Pflege­fachkräfte zu find­en ist schw­er. Es kann einem sog­ar das Gefühl begleit­en der Ohn­macht — es find­et sich keiner.

Ein The­ma, worüber auch im Kinderpfle­genet­zw­erk berichtet wur­den, dies mit der Info, dass sich die Arbeits­be­din­gun­gen für ambu­lante Pflegekräfte ver­schlechtern wür­den. Ursache sei der Pflegenot­stand, wenn ich es richtig verstand.

 Ich kann dem nicht pauschal zu stim­men. Ger­ade durch den Pflegenot­stand gibt es Pflege­di­en­ste, die sich sehr darum bemühen, ihren Mitar­beit­er/-innen best­mögliche Arbeits­be­din­gun­gen zu stellen. Dies mit Ziel, Mitar­beit­er/-innen in der Fir­ma zu halten.

Der Arbeit­ge­ber vom ambu­lante Kinderkrankenpflege­di­enst hat dabei seine Gren­zen. Er kann nur begren­zt für die best­möglichen Arbeits­be­din­gun­gen sor­gen in den Fam­i­lien. Sicher­lich, durch Gespräche mit den Eltern kann der Rah­men abgesteckt wer­den: Die Pflege­fachkraft braucht einen Stuhl, einen Tisch, eine Lampe. Sind die Arbeits­be­din­gun­gen in den Fam­i­lien nicht gut, so bricht die Gefahr aus, die Kinderkranken­schwest­er XY mag nicht mehr kom­men. Die Dien­stab­deck­ung füllt sich mit Lücken.

Aus Gesprächen mit Fam­i­lien, wie ich sie am Eltern­begeg­nungstag der Inten­sivkinder zuhause e.V. hat­te, wird deut­lich: Viele Eltern oder Ange­hörige eines Inten­sivkindes bemühen sich, best­mögliche Arbeits­be­din­gun­gen in den Fam­i­lien zu schaf­fen. Dies kann schwierig sein, zum einen auf­grund der Wohn­ver­hält­nisse, zum anderen, wenn die Eltern ihre Pri­vat­sphäre schützen wollen. Kurz gesagt, der Wille, den Kinderkranken­schwest­er und ‑pflegern ihren Arbeit­splatz „schmack­haft“ zu machen, ist vorhan­den. Sicher­lich trifft eine Pflege­fachkraft auf diesen Willen nicht bei jeden Arbeit­ge­ber oder in jed­er Familie.

Schlechte Arbeits­be­din­gun­gen — wichtig ist dabei zu benen­nen, ich als Pflege­fachkraft sollte sagen kön­nen, was ich brauche, um gut meinen Job machen zu kön­nen. Ich sollte es äußern bei meinem Arbeit­ge­ber und bei den Patien­ten zu Hause. Ein guter Arbeit­ge­ber fragt sog­ar danach. Ist die Pflege bei den Fam­i­lien über eine Bezugspflege oder Team­leitung organ­isiert, so kann diese/r Leit­er/-in mit den Eltern die Wün­sche der Pflege­fachkräfte klären. Wie gesagt, die Fam­i­lien bemühen sich auch um gute Arbeits­be­din­gun­gen. Doch aus ihrer Sicht kön­nen sie nicht wis­sen, was die oder der Einzelne vom Pflegeteam braucht. Es ist wie in jed­er Beziehung, wenn ich nicht sage, was ich will, so kann ich auch nicht erwarten, dass meine Wün­sche anerkan­nt und, wenn möglich, umge­set­zt werden.

Erster Kommentar

  • Schön­er Artikel,d er mir aus der Seele spricht. Da sind wir auch shcon an dem Prob­lem­punkt. Es muss mehr über Missstände gere­det wer­den und Unklarheit­en und schlechte Bedin­gun­gen soll­ten aus der Welt geschaft werden.
    Grüße,
    Tina von
    Pflege Fachkraft 

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