Pflegeperson und Unfallschutz

Sie sind einge­tra­gene Pflegeper­son bei der geset­zlichen Pflegekasse für ihr behin­dertes Kind oder Ange­höri­gen, dann kön­nen sie auch in dem “Genuss” der geset­zlichen Unfal­lver­sicherung kom­men, also ihre Tätigkeit in der Pflege ist damit geson­dert abgesichert.

Doch gibt es hierzu “Spiel­regeln”, die einge­hal­ten wer­den müssen. Zum Beispiel:

  • Alle Tätigkeit­en müssen der Pflegetätigkeit, der Grundpflege dienen
  • die Tätigkeit­en müssen eng (sach­lich, zeitlich, örtlich) im Zusam­men­hang ste­hen mit der Pflegetätigkeit und dem Pflegebedürfti­gen dienen
  • die Vor­bere­itung und Nach­bere­itung von der Grundpflege sollte zeit­nah, sprich sofort, erfolgen

Zumin­d­est darf ich so ein aktuelles Urteil vom Sozial­gericht in Karl­sruhe ver­ste­hen (Urteil vom 9.8.2012, S 1 U 4760/1). Pflegeper­so­n­en wer­den somit von der geset­zlichen Unfal­lver­sicherung genau­so “streng” betra­chtet wie alle ver­sicherten Arbeit­nehmer/-innen. Streng in dem Sinne: Ist dies wirk­lich ein Unfall im Sinne der Unfallversicherung.

Fraglich bleibt hier für Ange­hörige und Eltern von Inten­sivpflegepa­tien­ten, wie der Ver­sicherungss­chutz bei der Durch­führung von Behand­lungspflege für diese beste­ht. Streng genom­men gar nicht, wenn ich einen Artikel zum Urteil dahin gehend inter­pretiere. Aber da in vie­len Fällen die Behand­lungspflege mit der Grundpflege zusam­men­fällt, kön­nte es, je nach Ausle­gung, ein Unfall im Sinne der Beruf­sgenossen­schaft sein. Oder anders gesagt, wenn die Grundpflege im Vorder­grund stand, müsste es ein BG-Unfall sein, oder?

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