Schlafen Sie des Nachts gut durch? Wenn nicht, dann wissen Sie ja, welche Last man dann noch mit sich trägt, wenn man so in den Tag startet und volle Leistung bringen soll. Auf Dauer scheitert man, muss man. Bei vielen Eltern mit behinderten Kind ist dies aber Alltag und der Schlaf ist nicht etwa allein dadurch gestört, weil man über seine Sorgen grübelt. Nein, viel eher ist es das Kind selbst, was die Unruhe in die Nachtruhe bringt. Bei den einem muss das Kind mehrfach gedreht werden, auf den Rücken und dann wieder auf die andere Seite. Ist es dies, dann heißt es mitten im Traum raus in die Realität Pflege und wenn das Kind wieder die Ruhe gefunden hat, kann man erneut versuchen den Schlaf zu finden.
Doch schwierig wird es damit, wenn das Kind noch einen Disput führen möchte, dies oder jenes braucht. Der Ärger darüber droht dann damit, dass man keine Ruhe mehr findet, wenn man wieder im Bett liegt. Aber wenn es allein nur das nächtliche Drehen wäre, wäre dies für einige eine Traumvorstellung von einer ruhigen Nacht. Denn für so manches Kind, wie es einer Mitstreiterin aus der Selbsthilfegruppe letzte Nacht erneut passiert war, beginnt mitten in der Nacht der Tag und der endet erst in den Morgenstunden. Da helfen auch keine Erklärungen, es ist jetzt Dunkel und alle Welt, bis auf der Schichtarbeiter, schläft. Es interessiert nicht, denn der Großteil der schwerstbehinderten Kindern sind einfach Erziehungsresistent. Man kann lange Erklärungen führen, genauso gut könnte man ein grusliges Märchen vorlesen. Es bleibt ohne Wirkungen beim Kind.
Was tun? Sich einfach neben den Kind hinlegen und es spielen oder im Bett „tanzen“ lassen. Klingt nett, doch bietet es keine Lösung. Denn ist das Kind wach, so will es auch die Aufmerksamkeit. Entweder es will bespielt werden oder die zwei müden Augen müssen darauf achten, dass es sich nicht selbst verletzt beziehungsweise, man muss es immer wieder aus einer Unruhe befreien.
Es gilt also wach zu bleiben und dann zu schlafen, wann das Kind schläft, etwas, was bei uns über das ganze erste Lebensjahr ein Taktgeber war für den Alltag, etwas, was dazu führt, das man am Ende nur noch getrennt schläft und ein Familienleben unmöglich wird.