Wichtig oder nicht — die Zeitung der Krankenkasse

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Hat­ten Sie sich schon mal die Fra­ge gestellt, war­um die Kran­ken­kas­se regel­mä­ßig Ihnen noch eine Zeit­schrift zukom­men lässt? Sie lesen die eh nicht? Soll­ten Sie aber! Also ich frag­te mich dies schon häu­fig, da die­ses Medi­um Geld kos­tet, wodurch sicher­lich etwas abgeht, von den Bei­trä­gen dafür. Gera­de erst am Anfang der Woche wur­de die Fra­ge für mich wie­der akut und da lag sie wie­der auf mei­nem Schreib­tisch, die Kassenzeitung.

Ihren Sinn wird sie schon haben, da wären ein­mal die Arti­kel zur offi­zi­el­len Ent­wick­lung der Ver­si­che­rung, sprich, führt sie die umstrit­te­ne elek­tro­ni­sche Gesund­heits­kar­te ein oder mit wel­cher ande­ren Kas­se arbei­tet sie jetzt enger zusam­men, schließ­lich wäre zu erwar­ten, dass noch eini­ge Kas­sen fusio­nie­ren wür­den. Bei­de The­men wur­den in die­sem Heft ange­spro­chen. Es wur­de zwar jetzt nicht von einer Fusi­on gespro­chen, aber eine enge Zusam­men­ar­beit mit einer ande­ren Kas­se dargestellt.

Doch an sich, neben der Eigen­wer­bung und neu­en Kun­den, dreht es sich in einem sol­chen Heft um den Gesund­heits­schutz, im Sin­ne der Auf­klä­rung für eine gesund erhal­ten­de Lebens­wei­se. Wenn es klappt, dann hat die Kas­se ihre Aus­ga­ben für die Zei­tung wie­der drin, da der “Kun­de” kei­ne gesund­heit­li­chen Pro­ble­me berei­tet. Damit wäre die­ser media­le Auf­wand sogar wirt­schaft­lich, also auch für den Bei­trags­zah­ler, und blei­ben wir bei der Gesund­heits­auf­klä­rung: Da liest man im Heft von deren offi­zi­el­ler Kam­pa­gne: “Auf­recht­erhal­tung der see­li­schen Gesundheit”.

Klingt gut, aber es hat einen Haken. Natür­lich kann und soll­te ich mich um mei­ne see­li­sche Gesund­heit selbst bemü­hen, was ich auch mache, doch hat dies ihre Gren­zen, eben dann, wenn ich stän­dig an mei­nen per­sön­li­chen Gren­zen bin, auf­grund der Lebens­si­tua­ti­on wie mit einem schwer kran­ken Kind. Kommt man aus die­ser Belas­tungs­si­tua­ti­on nicht mehr her­aus, da die “Stres­so­ren” nicht unter­bro­chen wer­den kön­nen, da zum Bei­spiel die Kas­se eine not­wen­di­ge Ver­sor­gung dafür ver­neint, sind das Ergeb­nis eben die dar­aus resul­tie­ren­den “befürch­te­ten” Erkran­kun­gen, ange­fan­gen bei see­li­schen Pro­ble­men, wel­che sich dann gut aufs Immun­sys­tem legen und den Kör­per schwä­chen oder auf den Herz-Kreis­lauf-Appa­rat. Stän­di­ge Belas­tun­gen, gera­de mit schwer kran­ken Ange­hö­ri­gen und deren Pfle­ge, kön­nen auch eine Art “Burn­out” ver­ur­sa­chen, was sich aus­wach­sen kann, bis hin zu einer Depres­si­on. Bei dem einem ist es die Kur, die ver­wei­gert wird oder eine Reha. Bei uns ist es eben die Hospizpflege.

Beisst es sich da nicht ein biss­chen, nur dar­über auf dem Papier zu “reden”. Viel­leicht nicht, wenn man nur über die Din­ge zum The­ma “see­lisch gesund” schreibt, wel­che nicht zum Leis­tungs­ka­ta­log der Kas­se gehö­ren kön­nen oder mit die­sem auch nicht asso­zi­iert wer­den, son­dern in der Eigen­ver­ant­wor­tung des Ein­zel­nen lie­gen und auch “irgend­wie” lie­gen soll­ten, dort für sein Wohl­be­fin­den zu sor­gen. Somit sorgt das Heft eben auch für einen Abgleich, ob nicht nur “erzählt” wird, wie gut und wich­tig “etwas” ist, son­dern ob ein The­ma auch wirk­lich ernst gemeint sei, also auch eine Kon­se­quenz im Han­deln folgt bei Kas­sen­leis­tun­gen, die damit dann doch “asso­zi­iert” wer­den oder sogar ver­bun­den sind, oder nicht.

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by dirkstr

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