Eine Perücke für den Mann, ja muss denn das sein? Nun, letztendlich laut dem Landessozialgericht Rheinland-Pfalz, muss zumindest die Krankenkasse die Kosten beim Mann dafür nicht übernehmen, auch wenn der Haarausfall durch eine Erkrankung besteht. Ob dies nun richtig oder falsch ist, sei dahin gestellt, aber die Entscheidung, dass sie so ausfällt, hat mich nicht überrascht, eben mit der Begründung, dass die Glatze beim Mann nun mal biologisch auch häufig auftritt.
Aber was mich hierbei mehr interessiert ist der Hintergrund: ob der Mann dann jetzt wirklich in psychologischer Behandlung muss und die Behandlung dann auch die Kasse übernimmt, denn so eine Glatze kann ganz schön, je nach Selbstbild und Lebensvorstellung, tiefe Narben setzen. Dies bezweifle ich nicht, gerade in heutigen Zeiten, wo mehr Studien sich mit der Eitelkeit des Mannes aus einander setzen und als Ergebnis einen verunsicherten Mann immer mal präsentieren, wenn es dann nicht so mit dem Körper klappt, besser, wenn dieser nicht auch in das Lifestyle-Magazin passt. Glatze, ganz nebenbei, in manchen Wohngegenden wird man damit auch zu “gewissen” Gruppen zu geordnet, wo es dann von ein paar Haarträgern auf die Nase gibt, bis hin zum Krankenhaus. Vielleicht wäre dies ja ein Argument gewesen: Mit der Glatze wird man heute ganz schnell diffamiert, abgestempelt zu der Mitgliedschaft einer gefährlichen Randgruppe. Aber dafür gibt es auch das Gegenargument: Mütze oder Hut und: Glatze macht Sexy, sie ist Ausdruck von Männlichkeit. Nun, diese Argumente muss dann wohl der Therapeut oder die Therapeutin einfühlsam erklären.