Hospiz: “Urlaub” mit dem Intensivkinde V.

- der zweite NachGang -

Woche Zwei im Hos­piz und Ham­burg rückt ein Stück in unsere Nähe. Wir bekom­men einen kleinen Ein­druck über die allerorts über­dacht­en Einkauf­szen­tren, die Tankstelle und den Bio-Super­markt hin­aus. Und um die Urban­ität der Großs­tadt zu erfahren, gilt es zu allererst mit den Öffentlichen in den City­bere­ich zu gelan­gen, sprich in unseren Fall wir fahren mit der S‑Bahn. Zumeist ist dies auch die bessere Entschei­dung, wenn man nicht vorhat, dem Rate­spiel zu ver­fall­en, wo es denn Park­plätze gibt und wo. Ein Blick bei den Öffentlichen ist dann aber auch, wie weit sind diese bar­ri­ere­frei. Das Urteil fällt mit gemis­cht­en Gefühlen aus, wobei … über­all, wo wir ger­ade hin­woll­ten, kon­nte die Karre (kein­er redet dort von Bug­gy) mit.
Gemis­cht? Nun, es war nicht überzeu­gend, ob denn auch jed­eR Behin­derte damit zurecht kommt, den Fahrstuhl zu bedi­enen. Daneben erin­nerte eine Eta­ge­nansage im Fahrstuhl mit der Beto­nung des Wortes „Aus­gang“ doch sehr an die Worte eines Rauss­chmeißers. Aber egal, wir hat­ten unsere Ziele erre­icht, haben gese­hen, was es für uns zu sehen gab und wis­sen jet­zt auch, dass der Milchkaf­fee beim Por­tugiesen einen anderen Namen trägt, galão eben. Klar, wir kom­men halt aus ein­er Stadt ohne Fernse­hturm und Busse, die nur dazu da sind, ihre Kund­schaft von A nach A zu brin­gen, was die Busun­ternehmer als Stadtrund­fahrt verkaufen.

Doch bleiben wir bei der S‑Bahn, denn immer­hin spiegeln sie ein Stück weit wider, was eine Stadt alles beherbergt. Ein­mal die Mitar­beit­er der Bahn selb­st oder gut gek­lei­dete Damen, die auch unge­fragt Taschen­tüch­er reichen, ein­er im Man­agerkostüm, der sich in spanisch über irgend­was und Argen­tinien am Tele­fon aus­lässt bis hin zu einem Bet­tler mit Sohn. Wobei uns dieser Bet­tler als einzige nicht ansprach. Ob es daran lag, dass wir ein behin­dertes Kind dabei hat­ten? Wir wis­sen es nicht, denn im Straßen­café hat dies nicht geholfen. Kaum hat­te ich meine Geld­börse in der Hand, um die Münzen zu check­en für den näch­sten Milchkaf­fee, da stand dann plöt­zlich ein Bet­tler mit Gehhil­fen neben mir und wollte seinen Anteil haben, was ich verneinte. Daraufhin sprang seine Bitte in einen aggres­siv­en Ton über, doch da ich an meinem Nein weit­er­hin fes­thielt, ver­zog er sich dann auch sofort. Metro­pole eben, da darf man nie sein Port­monee auf offen­er Straße in die Hand nehmen, son­dern man sollte immer das abgezählte Geld in den Taschen parat haben, auch für die Obdachlosen.

Und was bleibt über von Ham­burg: Nass war es, Klet­ter­bunker, keine Monokul­tur in der Bevölkerung und es lässt sich sicher­lich dort in eini­gen Eck­en und Winkeln gut leben, auch wenn man kein Musi­cal braucht oder Wachs­fig­uren oder die Bastler ein­er ide­alen Welt, dem Miniatur-Wun­der­land. Ob es bei den let­zt­ge­nan­nten auch behin­derte kleine Plas­tik­men­schen gibt?

Kat­e­gorie: 



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