Vom guten Image — die Delphintherapie

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Dass ich bis­her kein Freund der Del­phin­the­ra­pie war, ist dem einen oder ande­ren im Umfeld schon bewusst gewor­den. Denn um dies The­ma kommt man mit einem behin­der­ten Kind nicht her­um, da das Image die­ser The­ra­pie so gut ist, dass zum einen Spen­den­gel­der flie­ßen und vie­le Hoff­nun­gen an die­se The­ra­pie mit dem Tier ver­knüpft sind. Aber was stört mich daran?

Seit dem ich mit dem The­ma “Del­phin­the­ra­pie” kon­fron­tiert wur­de lässt mich der Gedan­ke nicht los, als gin­ge es dabei auch sehr um das “gute” Geld. Denn so mach­te es mich schon stut­zig, für was sie alles ein­ge­setzt wer­den kann. Sei es eine Depres­si­on, Down-Syn­drom, Hör­schwä­che, ADHS oder beim Autis­mus (die Lis­te ist noch län­ger). Da bekommt man schon den Ein­druck: Ist sie ein Zaubermittel?

Nun, ich habe nichts gegen alter­na­ti­ve The­ra­pie­for­men, die sich in der Schul­me­di­zin noch nicht eta­bliert haben. Auch bin ich bereit sol­che Wege an zu tes­ten, doch bit­te, der Preis. Für 14 Tage, so heißt es, muss man min­des­tens 2000 Euro mal ganz locker machen. Es kann auch schnell das dop­pel­te kos­ten. Bei dem Preis und der Ent­fer­nung zum nächs­ten The­ra­pie­platz, das ist nichts für den durch­schnitt­li­chen Geld­beu­tel. Und dabei weiß man nun doch, dass bei die­sen Erkran­kun­gen eigent­lich das “Super-Nan­ny”- Prin­zip, also mal kurz ein­grei­fen in einer Situa­ti­on und die Welt ist wie­der halb­wegs in Ord­nung, nicht viel brin­gen kann. Unser Gehirn lernt zum einen über eine stän­di­ge Wie­der­ho­lung und dann muss der Mensch sich auch erst ans neue Umfeld, der The­ra­pie­ort, gewöh­nen, um “emp­fäng­lich” zu sein für eine Behand­lung, also Ver­trau­en fas­sen und dies gilt um so mehr bei behin­der­ten Kin­dern. Aber das ist nur Aspekt, wozu es nun auch wis­sen­schaft­li­che Unter­su­chun­gen gibt, die die Wirk­sam­keit der The­ra­pie gut hin­ter­fra­gen und mei­nen Ein­druck bestätigen.

Aber ein ande­rer Aspekt, der mir noch gar nicht zu bewusst war: Der Del­phin schwimmt den gan­zen Tag in einer Des­in­fek­ti­ons­lö­sung, sprich, gechlor­tem Was­ser. Das kann nicht gesund sein. Aber an sich ist die­se gan­ze Tier­hal­tung sehr frag­wür­dig. Viel­leicht den­ken wir immer nur an Flip­per, wenn es um Del­phi­ne geht. Doch Flip­per war nur eine Serie, etwas fik­ti­ves. Del­phi­ne sind Wild­tie­re und sie wer­den für die­se Del­phi­na­ri­um extra gefan­gen und dort fest­ge­hal­ten. Mit einer natür­li­chen Umge­bung hat das nichts mehr zu tun. Ins­be­son­de­re, wenn man bedenkt, wo über­all die­se Del­phi­na­ri­en ent­ste­hen. Eins soll jetzt auf Rügen gebaut wer­den, womit man auch wirt­schaft­li­chen Auf­schwung ver­bin­det. Eine Reha­kli­nik wür­de sicher­lich die­sen Fak­tor nur zum Teil mit­brin­gen. Aber kom­men wir zu Flip­per zurück. Der war ja lieb und nett, zu den Guten in der Seri­en. Doch wuss­ten sie schon, dass Del­phi­ne auch aggres­siv sein kön­nen? Also bei mir war dies aus­ge­blen­det, bis ich den Bericht vom WDCS las. Aber eigent­lich logisch, wenn man bedenkt, wel­che Gefah­ren im Meer sich ver­ste­cken. Doch kann sich die­se Aggres­si­vi­tät auch gegen den Men­schen rich­ten. Die­ser kommt zur The­ra­pie ins Del­phi­na­ri­um und fährt dann wie­der mit Rip­pen­brü­chen nach Hau­se. Sind doch net­te Aus­sich­ten. Aber an sich möch­te ich mei­nen Lesern den Bericht Del­fin­the­ra­pie — Eine Fak­ten­samm­lung vom WDCS mal auf dem Küchen­tisch legen. Ich selbst habe mir beim Lesen immer die Fra­ge gestellt: War­um kön­nen die Tie­re nicht ein­fach nur Dasein?

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by dirkstr

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