Vergangen

V
Der Tag ist irgend­wie vor­bei gezo­gen. Ich habe nicht dar­über nach gedacht, was wird, habe geschrie­ben, habe aus dem Fens­ter geschaut, dem Tech­ni­ker wegen dem Befeuch­ter von der Beatmung aufs Band gespro­chen und zwi­schen­drin hät­te ich mir am liebs­ten eine Ziga­ret­te ange­zün­det, dabei fiel mir ein, ich rau­che nicht. Eine Schnell-Espres­so muss­te dafür her­hal­ten und der Gedan­ke, ich trin­ke wie­der zu wenig, zu wenig Was­ser. Man­ches ändert sich nie, sehe die Men­schen an mei­nen Fens­ter vor­bei zie­hen. Ich ken­ne schon die Gesich­ter, ein paar. Die Bau­ar­bei­ter auf dem Hof, die Land­schafts­ge­stal­te­rin und alle erin­nern einen dar­an, was Über­ge­wicht ist. Sel­ten einer dabei, den man … Eine jun­ge Mut­ter, zu dünn, der man nicht glaubt, sie wür­de ihr Kind stil­len, fährt mit dem Kin­der­wa­gen vorbei.


Der Tech­ni­ker hat zurück geru­fen, hat sich die Geschich­te mit dem Befeuch­ter ange­hört, hat ver­nom­men unse­ren Hin­weis auf die Bedie­nungs­an­lei­tung mit ihrem Feh­ler. Ich habe dem Gespräch nur gelauscht, habe mich gefragt, wie viel Papier wir ver­schwen­den und ob wir nicht man­che Sachen in den Sand schrei­ben soll­ten, bis der nächs­te kommt und es liest, bis der nächs­te Wind drü­ber hin­weg zieht, einem zeigt, wie ver­gäng­lich die Gedan­ken sind, das Leben und dann kam das Kind nach Hau­se, zufrie­den lässt es sich able­gen in ihre Insel, sie lässt die Son­ne auf sich nie­der und ich fra­ge mich, wird es wie ges­tern, ein abend­li­ches Hin und Her, zwei Stun­den am Bett ste­hen, auf die Epi­lep­sie war­ten: Wie ist denn heu­te der elek­tro­che­mi­sche Zustand im Gehirn, wann kommt die nächs­te Ent­la­dung. Doch der Abend wird ruhi­ger, sie fin­det zwar kein Schlaf, aber erlaubt auch mal die Abwe­sen­heit von uns, ohne sich gleich mit ihren klei­nen Fin­gern die Beatmung zu lösen von der Kanüle.

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by dirkstr

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