Freitag, das war dann der Höhepunkt. Die Fahrt in die Kita, die verlief ohne Probleme. Wir dachten, der gestrige, der Donnerstag, war eine Ausnahme. Die Ankunft, sie schläft, als hätte sie die Nacht gearbeitet statt sich der Ruhe anzunehmen. Aber bei einem Infekt, da darf dies eben sein; man braucht eine gute Portion mehr an Schlaf. Und dass sie diese brauchte: Sie war einfach nicht belastbar, also mit einem sehr dünnen Nervenkostüm bekleidet und der Darm hatte eine etwas ungewohnte Gangart. Kein Durchfall, aber halt anders.
Zwei Stunden später, da klingelte das Telefon: Sie hätte Schmerzen, sie zucke immer zusammen wie als wenn sie Krämpfe hätte. Doch ob diese Krämpfe nun durch den Bauch kamen oder ob dahinter die Epilepsie stecke, dies konnte ihre Betreuerin nicht genau sagen. Doch das wiederholte plötzliche Weinen und die Bauchprobleme am Tag davor lenkten meine Vermutung auf den Darm. Ein Schmerzmittel, das bekam sie nun erst mal und ich machte mich auf den Weg in die Kita. Ein Mittagskind wollte, sollte sie werden.
Denn schon am frühen Nachmittag ging es ihr weit besser Sie wurde zwar nicht so fit wie gewohnt, doch der Bauch hatte seine Ruhe gefunden.
Und Schmerzen — was macht man bei ihr, wenn das erste Schmerzmittel nicht greift, sie weiter weint? Sicherlich, man nimmt die nächste chemische Substanz. Und dann, was kommt dann, wenn die auch versagt. Ein Beruhigungstrunk, der sie in den Schlaf versetzt, bis ein synthetisches Morphin wirkt?