Der Grund, simpel, im Dorf “Internet” verliert unsere besondere Lebenssituation ihren exklusiven Charakter, ein Stück weit. Es gibt noch andere Intensivkinder mit ähnlichen Problemen, mit ähnlichen Prognosen und dem Hickhack mit den Leistungsträgern. Dies zu wissen hilft, man bekommt die Idee von einem “gemeinsamen” Schicksal als wohne man in einem Dorf, wo alle betroffen sind, wenn die Ernte schlecht ausfällt oder der angrenzende Fluss über seine Ufer steigt. Und doch, man weiß, man trägt seinen Schmerz alleine, wie in einem Dorf eben. Es gibt etwas, was den mürrischen Bauern mit den anderen Dorfbewohnern verbindet, doch sein Schicksal, der Tod seines Sohnes hat er selbst zu tragen.
Nun, Kommunikation sei ein Schlüssel für das Aufarbeiten von einem Schmerz. Wir sagen zu der Aussage ja, da wir hoffen, wenn bei uns das Leben sich auch so äußert, wenn uns Leid, der Tod eines Kindes trifft, dann bekommen wir mit dem Reden darüber unseren Halt zurück und man muss sein “Schicksal” nicht alleine tragen, aushalten. Doch sage ich Nein dazu. Es kann eine Illusion sein. Ich weiß nicht, wie ich reagiere, wenn mich das Leben so trifft wie dem Bauern. Ich weiß aber, nicht jeder Schmerz lässt sich in Worte fassen. Auch kenne ich die Aussage von Betroffenen: “Das können Sie nicht nachvollziehen.” Ich habe nur eine Ahnung davon, wie etwas sein kann. Aber ich weiß wiederum, dass ich vielleicht das Dorf verlassen muss, wenn es mich trifft, der Tod des Kindes, und das Schweigen, die Stille auch einen wieder den Halt zurück geben kann. Aber kommen zum Thema “Zugang zum Netz” zurück. Der Techniker war am Montag da, keine fünf Minuten, und dann konnte ich das DSL-Modem anschließen, die rosa Lampe leuchte nur noch kurz. Sie verschwand in einem Blau, was hieß: Die Leitung zum Knotenpunkt fürs Internet steht. Sie haben sie erfolgreich eingeloggt.