Vom Sanihaus zur Anästhesie

Da schmerzt einem schon der Rück­en. Nicht wegen des Hebens des Kindes aus dem Pflege­bett in den Bug­gy und dann in der Kita wieder aus dem Bug­gy hoch heben ins dor­tige Bett. Nein, kaum liegt das Kind und springt von einem epilep­tis­chen Anfall in eine Spastik, da fällt die Aus­sage: Ein Herr hat­te angerufen und gefragt, wie unser Kind nun in dem Ste­htrain­er ste­ht, rück­wärts oder vorwärts.

Ste­htrain­er, ein solch­es Gerät hat­ten wir vor ein paar Wochen bei der Kasse beantragt und weil dieser nicht wenig kostet, kurz: Er ist so teuer wie zwei hochw­er­tige Lap­tops. Also somit besorgt sich die Krankenkasse von einem anderen San­ität­shaus einen zweit­en Kosten­vo­ran­schlag. Ihr gutes Recht, schließlich wür­den wir auch unseren Preisver­gle­ich machen.

Doch der Nachteil: Bietet der „möglicher­weise“ bil­ligere Anbi­eter auch den Ser­vice und die Qual­ität bei Anpas­sun­gen? Unser gewähltes Haus: Ja. Etwas, was man unbe­d­ingt bedenken sollte, schließlich ist es kein sim­pler Roll­stuhl, son­dern dieser Ste­htrain­er muss auf­grund des Wach­s­tums und der ändern­den Ther­a­pieziele immer wieder neu angepasst wer­den. Doch an diesem Punkt sind wir noch nicht. Denn das “zweite” San­ität­shaus muss ja erst­mal einen Kosten­vo­ran­schlag erstellen und dafür, da es eine indi­vidu­elle Anpas­sung ist, muss er vor Ort vor­beikom­men und das Kind sehen.

Zuerst dacht­en wir selb­st, er müsse nicht, doch dann waren wir ander­er Mei­n­ung. Schließlich soll am Ende das­selbe geliefert wer­den, was wir bei unserm „gewählten“ Reha­haus beantragt haben. Nicht, dass der zweite Anbi­eter den Auf­trag bekommt, da er bil­liger ist, weil er nicht alle notwendi­gen Teile mit ein­gerech­net hat, wo wir dann mit dem Train­er da ste­hen und kön­nen ihn nicht benutzen.

Zurück zur Kita. Der Men­sch hat­te eine nicht involvierte Per­son, die Rehapäd­a­gogin, aus­ge­fragt statt die Phys­io­ther­a­peutin oder uns Eltern. Ja, wie was und somit rief ich bei dem betr­e­f­fend­en Ver­sorg­er aus Suhl an, mit etwas Rück­en­schmerzen. Schließlich irgend­wohin muss man den Ärg­er ja steck­en, wenn man am Tele­fon noch halb­wegs sach­lich bleiben möchte. Denn aus­gemacht war: Er macht einen Ter­min mit der Phys­io­ther­a­peutin in der Kita, er kommt also vor­bei. Mit ein paar Argu­menten wie Beschw­erde und medi­zinis­ch­er Dienst, indi­vidu­elle Anpas­sung, stellte er fest: Er wolle mor­gen einen Ter­min machen. Meine Frage, ob er denn ein Rehat­e­ch­niker sei, beant­wortete er nicht.

Ja, aber der Tag ging noch weit­er: Die Anäs­the­sie in der Klinik war gefragt. Die Madame soll auf­grund ihres hohen Muskel­tonus eine kleine Inten­sivbe­hand­lung mit Sedierung bekom­men. Alles kein Prob­lem, oder doch. Ja, die Kinder oder so manche Kinder ver­stof­fwech­seln Narkoti­ka so schnell und gut, dass sie Dosen brauchen, da wür­den wir aus­gewach­sen­er Men­sch nicht mehr aufwachen. Ein solch­es Kind haben wir. Drum braucht man eben einen richti­gen Anäs­the­sisten bei solchen “Ein­grif­f­en”. Und heute war das Vorge­spräch für die Sedierung. Ja und was ist daran beson­ders? Nun, zum einen hat­te ich keine Akte, obwohl ich hätte eine mit­brin­gen sollen, meinte der Arzt und somit wartete ich auf eine Frages­tunde. Doch ich wurde nicht gefragt und da die Zeit ver­strich, so erzählte ich ein­fach. Schließlich wollte ich irgend­wann mit den tanzen­den Kinde auf dem Schoß wieder gehen. In dem Zim­mer war es dabei alles so ruhig, der Arzt war so ruhig, als wür­den einige flüchtige Narkosegase aus dem OP um die Ecke das Gespräch begleit­en. Etwas, was aber wiederum den Rück­en gut entspannte.

Kat­e­gorie: 



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