Epilepsie und Straßenbahn

E
Zur Zeit ist die Anfalls­si­tua­ti­on, also die Epi­lep­sie, wahr­lich kei­ne Freu­de. Da steht man an der Stra­ßen­bahn­hal­te­stel­le auf dem Weg zur Phy­sio­the­ra­pie und es fängt an zu reg­nen. Plötz­lich ver­dreht die Madame die Augen und bleibt für eine hal­be Minu­te in einer Star­re hän­gen. Ich muss­te sofort an Ges­tern den­ken, wo sie rich­tig blau wur­de bei die­sen Anfäl­len, weil sie dabei nicht mehr atmet. Erst das Bebeu­teln, also das beatmen per Hand mit dem Beatmungs­beu­tel, brach­te sie und die rosa Gesichts­far­be zurück. Nee und dies soll­te wirk­lich nicht an der Hal­te­stel­le sei­ne Wie­der­ho­lung fin­den und erst recht nicht in der Bahn. Mir rei­chen schon die “gewohn­ten” Bli­cke der Bevöl­ke­rung auf uns, auf die “Behin­de­rung”.

Wenn ich dann noch den Ambu­beu­tel aus der Tasche rei­ßen muss, ihn auf die Kanü­le set­ze und das Kind beatme, dann denkt das Drum­her­um am Ende noch, die sind hier live bei den Dreh­ar­bei­ten von “Emer­gen­cy Room”. Schließ­lich irgend­ei­nen Grund müs­sen doch die Kame­ras haben in der Stra­ßen­bahn. Zum Glück durf­te ich ohne die­se Aktio­nen hin und zurück rei­sen. Aber Pein­lich­keit blieb mir heu­te nicht erspart. In der Kli­nik, wo die Phy­sio­the­ra­pie statt fand, muss­te ich bei Ankunft erst­mal zur Endo­sko­pie mit dem Inten­siv­kind lau­fen. Denn wir hat­ten zwar ihr pürier­tes Kaf­fee­stück ein­ge­steckt, aber nicht das wich­tigs­te Werk­zeug, um es durch die Son­de in den Magen zu bekom­men, sprich, die Sprit­ze hat­ten wir in der Kita ver­ges­sen. Pein­lich? Nun die Sprit­ze ist ein Uten­sil, was wir schon seit ihrer Geburt dabei haben, sie ist lebens­wich­tig und doch ver­gisst man es. Die Schwes­ter von der Endo­sko­pie half uns dann aus. Sie “borg­te” uns eine. Da merkt man den Vor­teil, wenn die The­ra­pie in der Kli­nik statt­fin­det. Der nächs­te Weg wäre sonst nur die Apo­the­ke gewe­sen. Aber ob die ein­zel­ne Sprit­zen haben?

Bei der Rück­fahrt hat­te es dann rich­tig gereg­net und ich war froh, als wir ohne Anfall zu Hau­se waren, denn durch das Regen­ver­deck das Kind im Bug­gy zu bebeu­teln, nein dan­ke. Es wäre viel­leicht unauf­fäl­li­ger aber auch umständlicher.

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by dirkstr

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