Wenn man das richtige braucht

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Manch ein Leser wird es sicher­lich wis­sen: vor guten zwei Jah­ren waren wir in einer Reha­kli­nik bei Dres­den, als Anschluss­heil­be­hand­lung, nach­dem die Madame zum Inten­siv­kind wur­de. Wenn ich dar­über nach­den­ke, lässt mich eins nicht los: Unser ers­tes, fast, Beatmungs­ge­rät für zu Hau­se, was wir noch vor der Reha­kli­nik ken­nen ler­nen durf­ten und soll­ten, was uns sozu­sa­gen, als das ulti­ma­ti­ve Gerät vor­ge­stellt wur­de. Doch dies, so äußer­te man sich in der Reha, sei zum einen für Kin­der nicht geeig­net und zum ande­ren muss es die Note unge­nü­gend bekom­men im Punkt Mobilität.

Die Maschi­ne, so heißt es, soll kein schlech­tes Modell sein, sie täte ihre Arbeit, aber sie wäre ein­fach zu groß. Zu groß, um mit dem Kin­de täg­li­che Wege außer Haus gehen zu kön­nen, ohne nicht noch einen Hand­wa­gen an den Reha­bug­gy dran hän­gen zu müs­sen. Die dor­ti­gen Ärz­te berie­ten und rie­ten uns gleich nach zwei Tagen von dem Gerät ab und wir stimm­ten einer neu­en Ver­sor­gung zu, als wir eine Beatmungs­ma­schi­ne sahen, die nicht grö­ßer war als unse­re Joghurt­ma­schi­ne zu Hau­se, na viel­leicht ein Stück grö­ßer, aber nicht viel.

Doch der Wech­sel beschwor Ärger her­auf, denn die Kran­ken­kas­se hät­te fast zuge­stimmt, die gro­ße Maschi­ne zu ordern. Und dann soll­ten es noch zwei sein, falls eins aus­fällt. Dabei gibt es eben das Wört­chen fast und natür­lich, die Fir­ma, die unbe­dingt die­se Maschi­ne ver­kau­fen woll­te. Der Ärger kam mit zwei Her­ren von der Fir­ma auf Sta­ti­on, wel­che dar­über noch­mals Wör­ter fal­len las­sen wollten.

Ich selbst war um die­se Zeit mit einer The­ra­peu­tin mit der Madame ver­ab­re­det. Somit hat­te ich einen guten Grund gefun­den, den Ärger bei der Sta­ti­ons­lei­tung zu belas­sen. Unfein, ich weiß, doch wuss­te ich auch nicht, was ich die­sen Her­ren hät­te sagen sol­len: Ihr Gerät ist nicht zeit­ge­mäß, die Maschi­ne passt mit unse­ren Kind nicht zusam­men und dann die Grün­de dran hef­ten, die ein War­um erklä­ren. Dabei war ich im Punkt Beatmungs­ma­schi­nen mehr als ein Laie, auch wenn ich ein fri­sches Inten­siv­kind neben mir hatte.

Drum ließ ich es bei den Argu­men­ten, die sie mir gaben, damit wir uns für eine ande­res Gerät, eine bes­se­re Ver­sor­gung ent­schei­den. Der Ärger kam und es wur­de auch laut, so drang es am Ende zu mir durch. Dabei hat­te die Fir­ma noch einen wei­te­ren Grund für ihre Laut­stär­ke. Denn neben der gro­ßen Maschi­ne ver­ord­ne­te man dem Kin­de mit ein Mess­ge­rät für die Atem­fre­quenz. Dies sei not­wen­dig gewe­sen vor der Reha. Aber die Ärz­te in der Reha­kli­nik wuss­ten dann nicht, da sich die Madame gut mach­te, wozu dies noch gut sei und zogen das Rezept zurück. Ärger bringt Auf­re­gun­gen und die­se brach­te es fer­tig, dass die Her­ren die Sta­ti­ons­lei­tung beschimpf­ten. Zum Glück, so leg­te ich mir gleich im Kopf zurecht, war ich nicht dabei und wir haben mit der Fir­ma dann nichts mehr zu schaf­fen. Na nicht ganz, aber fast.

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by dirkstr

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