Anders ist es beim Intensivkind. Raus, klar, die Fahrt geht in die Kita und dann hieß es gestern: warten. Nicht auf ihre Rehapädagogin, sondern den Herrn vom Sanitätshaus. Keine angenehme Situation. Schließlich ging es nur um einen zweiten Kostenvoranschlag und um die Kontrolle, dass auch alles auf dem Papier verzeichnet wird, was verordnet wurde. Hatte man dies überstanden, ging es raus und man wusste endlich wieder, was einen Sturm ausmacht und wie der Frühling riecht zwischen den Abgasen der Autos.
Zu Hause geht es an die Arbeit. Man setzt sich hin, man drückt auf die Taste vom Telefon zum Annehmen eines Gesprächs. Der Kindergarten. Ja, die Lady ist unleidlich, hat mal wieder einen längeren Anfall gehabt. Erste Lösung war: Sie bekam Diazepam. Doch Ruhe, die fand sich nicht, die, die man an der Werkzeugbank trifft, wenn man sich in sein Werkstück verliebt und das Drumherum in einer Leere verschwindet. Die Ruhe war eine Unruhe, man greift zum Telefon und man ruft in der Kita an. Das Kind sei jetzt matt, doch geht es ihr nicht besser, hieß es. Man kleidet sich windgerecht, wirft die Tür hinter sich ins Schloss und zeigt, wie schnell man mit einem kleinen Klappfahrrad drei Kilometer fahren kann.
Das Kind, sie weinte und man hat eine Ahnung von dem, was das Problem war. Der Bauch, sie musste sich entleeren und doch, es geht nicht von allein. Man hat ja nichts Besseres zu schaffen im Leben und bekommt bei fast zwanzig Minuten “Hilfe zur Darmentleerung” ein Gefühl, was ein gebrochener Tag ist. Es war ein Uhr mittags und man stellt sich die Frage: Lohnt es sich, das Kind in der Kita weiter zu lassen oder nicht. Doch man sagt: ja, es lohnt sich. Denn eh es klappen würde, den Fahrdienst zu organisieren am MIttag, da ist man schon wieder an seinem Schreibtisch, an der Spüle oder räumt die Waschmaschine aus.