Das IntensivZimmer zieht um Part. II.

D
So, nächs­te Woche wird es ernst. Wir wer­den unse­rem woh­li­gen Heim den Rücken keh­ren und ein Neu­es auf­bau­en. Ein Umzug, ja das bringt wie­der fri­schen Wind ins Leben und trotz­dem, er ist ein Muss und auch habe ich mich die Woche mal gefragt: Wie weit wird ein Umzug auch als Kri­se wahr­ge­nom­men, kann er sogar eine Depres­si­on auslösen?

Nun, eine Kri­se ist es sicher­lich, wenn man von der ARGE auf­ge­for­dert wird, die Woh­nung zu wech­seln, da sie nicht mehr bereit sind, die Mie­te in der Höhe zu tra­gen. Eine Kri­se, die ist es auch dann, wenn man wegen sei­nes Berufs in eine ande­re Stadt muss. Ist damit der Begriff Kri­se gleich mit dem Wort “Muss” ver­wandt? Nein, auch ein Umzug aus “frei­en” Stü­cken stellt einen Umbruch dar. Man ver­liert und man gewinnt. Man ver­liert sozia­le Struk­tu­ren, die ver­trau­ten Geräu­sche sei­ner Nach­barn, deren inti­me Lau­te und, ja, mei­ne Stel­lung als Paket­an­nah­me des Hauses.

Man gewinnt eine stu­fen­lo­sen Zugang in die Woh­nung, womit es leich­ter wird, die Woh­nung schnell mal zu ver­las­sen. Wir gewin­nen mehr Platz und müs­sen uns nicht mehr durch die Hilfs­mit­tel quet­schen, hof­fent­lich. Dass der Umzug eine wohn­um­feld­ver­bes­sern­de Maß­nah­me ist, wur­de uns jetzt von der Pfle­ge­kas­se, bzw. dem MDK, bestä­tigt. Damit kön­nen wir einen Teil der Umzugs­kos­ten bei der Pfle­ge­kas­se gel­tend machen. Es soll­te oder muss auch klar sein, unser jet­zi­ges Wohn­um­feld wür­den wir an sich nicht ver­las­sen. Die Woh­nung ist für drei Leu­te gut genug. Aber eben nicht mit den Hilfs­mit­teln und der vier­ten Per­son nachts vom Pfle­ge­dienst. Ist es also doch ein Muss? Ja, ganz klar. Aber eines mit dem Ziel, die Pfle­ge­si­tua­ti­on zu ver­bes­sern und damit auch die Lebens­qua­li­tät, auch wenn es den häus­li­chen Finanz­plan monat­lich stär­ker belas­tet. Aber da kom­me ich dann schon zum Pro­blem: Jena und bar­rie­re­frei­er Wohn­raum. Den gibt es so wenig, wie es Tages­zei­tun­gen aus Glanz­pa­pier gibt. Also eigent­lich gar nicht und wenn, dann ist es min­des­tens an einem Punkt nur ein Kom­pro­miss, neben dem Muss.

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by dirkstr

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