Pflegestufe drei: Die Anerkennung durch, vor, mit Gericht

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Die Pfle­ge­stu­fe zu erhal­ten, wel­che man selbst berech­ne­te durch die Richt­li­nie oder wozu sogar der Pfle­ge­dienst mein­te, es müss­te doch … Es war ein lan­ger Weg.

Unser Ziel war es, ab dem März 2006 die Pfle­ge­stu­fe drei für das Inten­siv­kind zu erhal­ten. Der Antrag wur­de ver­schickt und dann war­te­ten wir. Zuerst kam ein Schrei­ben, dann ein Zwei­tes vom MDK, man wer­de begut­ach­ten, zu Hau­se bei uns, und sie leg­ten einen Ter­min fest.

Der ange­kün­dig­te Tag kam mit einem Schre­cken, mit der Angst, die hin­ter einem saß, als man durch die Richt­li­nie zur Begut­ach­tung blät­ter­te und im Kopf tick­te es nur: Mach bloß nichts falsch, sage alles, wenn nicht, dann … Und dann kam es doch anders. Man sitzt gegen­über der MDK-Ärz­tin, die Angst ist ent­schwun­den, die Atmo­sphä­re ist gela­den und man ver­sucht den Auf­wand in der Pfle­ge beim Kind dar­zu­stel­len, zu erklä­ren und dann geht sie, die Ärz­tin. Zurück auf ihrem Stuhl blieb nur eine Ahnung sit­zen: Die Ärz­tin hät­te nicht alles abge­fragt, so wie es die Richt­li­nie vorsieht.

Die Tage, die Wochen ver­gin­gen und dann warf die Post­bo­tin ein Schrei­ben der Kas­se in den Brief­kas­ten: Die Pfle­ge­stu­fe drei, sie ist abge­lehnt. Die Freu­de auf die, an sich eh gerin­ge, Aner­ken­nung des Pfle­ge­auf­wan­des, der Wert der Pfle­ge­tä­tig­keit, das, was man leis­tet, sie wur­de gestutzt. Doch man wuss­te, aus Erfah­rung der ande­ren Eltern, die Stu­fe drei, da hat man es in Ost­thü­rin­gen schwer beim MDK.

Also wur­de sich wie­der an den Schreib­tisch gesetzt. Das ableh­nen­de Gut­ach­ten vom MDK leg­te man sich neben ein altes Gut­ach­ten zur dama­li­gen bestan­de­nen Stu­fe zwei und den Richt­li­ni­en zur Ein­stu­fung. Die­se wur­den dann mit dem eige­nen Wis­sen um den Pfle­ge­auf­wand ver­gli­chen. Das Ergeb­nis: War­um kei­ne Drei? Die Ärz­tin vom MDK hat­te an ver­schie­de­nen Punk­ten Pfle­ge­mi­nu­ten gestri­chen, die frü­her gal­ten, was wir nicht ver­stan­den. Wir schrie­ben einen Widerspruch.

Auf den Wider­spruch folg­te ein zwei­tes Gut­ach­ten vom MDK, dar­auf folg­te wie­der Post im Brief­kas­ten mit einer zwei­ten Ableh­nung. Das neue Gut­ach­ten brach­te zwar ein Mehr an Pfle­ge­zeit, doch es trenn­ten uns immer noch eini­ge Minu­ten von der Pfle­ge­stu­fe drei, um genau zu sein, so unse­re Berech­nung: vier Minuten.

Wir über­ga­ben im Dezem­ber 2006 die Ange­le­gen­heit dem Sozi­al­ver­band und es wur­de Kla­ge beim Sozi­al­ge­richt ein­ge­reicht, was hieß: War­ten, war­ten, … Es folg­te ein Schrei­ben vor über einem Jahr: Es soll jetzt ein Gut­ach­ten von einer Pfle­ge­sach­ver­stän­di­gen erstellt werden.

Die­se mel­de­te sich zu Hau­se bei uns an, kam und schrieb und frag­te Din­ge ab in der Pfle­ge, von denen wir zwar mal lasen, aber die wir nie gefragt wur­den. Sie ging und dann hieß es wie­der: War­ten, warten, .…

Im Früh­ling die­sen Jah­res folg­te dann ein Schrei­ben vom Gericht: Die bestell­te Gut­ach­te­rin berech­ne­te die Drei. Die Par­tei­en, also die Pfle­ge­kas­se und wir, wur­den um Stel­lung­nah­me gebe­ten. Bei­de erkann­ten das Gut­ach­ten an, was am Ende bedeu­te­te: Es wur­de auf eine Ver­hand­lung ver­zich­tet. Die Pfle­ge­kas­se zahl­te die aus­ge­blie­be­ne Dif­fe­renz von der Pfle­ge­stu­fe Zwei zur Drei, und dies für gut 11 Monate.

Nur 11 Mona­te? Nun, ab dem drit­ten Geburts­tag, den Febru­ar 2007, hat­ten wir es mit der Pfle­ge­stu­fe Drei über den “nor­ma­len” Weg: Antrag bei Pfle­ge­kas­se und Gut­ach­ten vom MDK, noch ein­mal pro­biert, was, war­um auch immer, erfolg­reich war.

Ein Rück­blick:

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by dirkstr

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